Fährtenarbeit
Bevor der Hundeführer mit der Fährtenausbildung des Hundes beginnt, sollte er sich mit den wichtigsten Begriffen befasst haben. Die Fährte ist eine durch Menschen, Tiere oder Fahrzeuge verursachte fortlaufende Bodenverletzung natürlicher Böden (Wiesen, Acker, Wälder). Sie entsteht durch Bewegungsabläufe. Durch diese Bewegungsabläufe werden auf oder im Boden befindliche Mikroorganismen zerstört oder beschädigt, wodurch Gerüche entstehen. Gerüche sind dampf- und gasförmige, bakterielle Abbauprodukte. Eine weitere Geruchskomponente auf der Fährte ist der Individualgeruch des Menschen, der die Fährte gelegt hat. Die Geruchsintensität der Bodenverletzung ist ungleich stärker als die des Menschen.
Es muss dem Hundeführer klar sein, dass der Hund das Riechen nicht lernen braucht, sondern er muss dem Hund lernen, sich beim Suchen (Riechen) richtig zu verhalten.
Voraussetzungen für eine Suche
Die Nase ist das Hauptsinnesorgan unserer Hunde. Über diese Feststellung ist sich die Fachwelt ausnahmsweise vollkommen einig. Weniger Einigkeit besteht schon über die Reihenfolge in die wir den Hund innerhalb der großen Gruppe der „Nasentiere“ einzustufen haben. Führern von Gebrauchshunden genügt es zu wissen, mit dem Hund seit unvorstellbaren Zeiten ein mit einem hohen Intelligenzgrad ausgestattetes Lebewesen zu besitzen, das Dank seiner hochentwickelten Nase in der Lage ist, die Probleme zu lösen, die wir als zu der Gruppe der „Augen-Wesen“ gehörend nicht mehr meistern können. Aus dem Zusammenwirken menschlichen Sehvermögens einerseits und der Nasenleistung von Hunden andererseits hat sich ein beglückendes Zusammenspiel und eine gegenseitige Ergänzung zwischen Mensch und Hund ergeben, wie sie sonst mit keiner anderen Tierart besteht.
Merke:
Die Nasenarbeit ist ein Gebiet, auf dem fast jeder Hund zu einem individuellen Spezialisten ausgebildet werden kann – vorausgesetzt, er besitzt keine gravierenden Wesensmängel.